Rolf Glauser tritt nach 11 Jahren als technischer Geschäftsführer von ISOLSUISSE per Ende Jahr altershalber zurück. Per 01.01.2022 übernimmt Daniel Holzer die technische Geschäftsführung des Verbandes Isolsuisse. Alle Dossiers, ausgenommen «SwissSkills 2022» und «Totalrevision der Bildungserlasse», übergibt er der neuen technischen Geschäftsführung. Die beiden erwähnten Dossiers wird Rolf Glauser bis 31.12.2022 noch zu Ende führen. Seit Juli 2021 arbeitet Daniel Holzer in einem reduzierten Pensum bereits bei ISOLSUISSE.
Im Interview erfahren Sie mehr vom gelernten Isolierspengler und heutigen Berufsschullehrer:
Herr Holzer, Sie sind seit Juli 2021 stellvertretender und designierter technischer Geschäftsführer vom Verband. Gefällt Ihnen die neue Herausforderung?
Ich empfinde die Zusammenarbeit mit verschiedenen Persönlichkeiten in unterschiedlichen Tätigkeitsfeldern als sehr bereichernd und freue mich, meinen Horizont ständig erweitern zu dürfen.
Sie hatten seit Juli 2021 Einblick in den Aufgabenbereich eines technischen Geschäftsführers. Was waren Ihre bisherigen Eindrücke?
Ich habe einen gut aufgestellten und dynamischen Verband erlebt, der an verschiedenen Fronten für die Interessen seiner Mitglieder kämpft.
In welchem Gebiet werden Sie die Schwerpunkte ansetzen?
Als aktiver Berufsschullehrer liegt mir die Bildung natürlich sehr am Herzen. Wir erleben im Moment einen enormen Fachkräftemangel, welcher mich als ehemaligen Unternehmer auch schon vor Herausforderungen gestellt hat. Wir müssen es unbedingt schaffen, dass sich wieder mehr Menschen für den besten Beruf der Welt interessieren, eine Ausbildung in unserem Gewerbe absolvieren und danach ihr Fachwissen im täglichen Betrieb einsetzen.
In naher Zukunft werden mit der Digitalisierung neue Herausforderungen auf den Verband zukommen. Wie sehen Sie die Umsetzung der Digitalisierung und deren Prozesse im doch eher vorwiegend handwerklichen Beruf?
Auch Handwerker können einen Computer bedienen. Ich erlebe dies jede Woche in der Berufsschule. Somit sehe ich der Digitalisierung in unserem Gewerbe mit Freude entgegen. Wichtig ist, dass wir massgeschneiderte Lösungen erarbeiten welche z.B. auch auf Baustellen pragmatisch eingesetzt werden können.
Ab dem 01.01.2022 sind Sie der neue technischen Geschäftsführer des Verbandes. Was werden Sie als erstes verändern?
Mein Vorgänger hat, meiner Meinung nach, tolle Arbeit geleistet und vieles von der «grünen Wiese» her aufgebaut. Hier von verändern zu sprechen wäre überrissen, ich strebe daher eine Feinjustierung und Optimierung des bestehenden Systems an.
Mit ca. 120 Mitglieder und deren 1750 Mitarbeitern ist ISOLSUISSE eher ein kleiner Verband und der politische Einfluss gering. Wo sehen Sie die Chancen eines kleinen Verbandes?
Kleinere Institutionen haben in der Regel den Vorteil, dass sie sehr viel flexibler agieren können. Diesen Umstand kann man zu seinem Vorteil nutzen um den «Grossen» einen Schritt voraus sein.
Ihr Vorgänger suchte für einen besseren politischen Einfluss den Weg von Partnerschaften. Werden Sie diesen Weg weiterführen?
Die Zusammenarbeit mit Partnern ist, unabhängig von der Grösse einer Institution, immer ein erstrebenswertes Ziel. Im Verbund ist man meistens stärker und der Einbezug, auch von vielleicht abweichenden Meinungen, führt bei einem Konsens zu guten und nachhaltigen Lösungen.
In vielen Branchen herrscht ein akuter Mangel von gut ausgebildeten Fachkräften. Das trifft auch auf Ihre Branche zu. Was werden Sie unternehmen um dem entgegenzuwirken?
Ein Meilenstein wird sicher die Umsetzung der neuen Bildungsverordnung zum/zur Isolierspengler/in EFZ sein. Es sind auch weitere neue Bildungsangebote in der Pipeline, welche es zu etablieren gilt. Daneben muss man natürlich marketingtechnisch weiter am Ball bleiben, um unsere Branche bekannter zu machen.